1667 - 2017
350 Jahre Schwestern von der
Heimsuchung Mariä
in Bayern, im Jahr des
450. Geburtstages unseres Ordensgründers
Franz von Sales
Heirat zwischen Ferdinand Maria von Bayern und Henriette
Adelheid von Savoyen 1650
1650: Der Weg nach
Bayern beginnt mit der Heirat zwischen Ferdinand Maria von Bayern und Henriette Adelheid von
Savoyen. Die junge
Kurfürstin möchte Schwestern aus ihrer Heimat zur Erziehung adeliger Töchter nach Bayern holen.
Von Vercelli/Italien nach München
29. Juni - 26.Juli 1667:
600 beschwerliche
Meilen per Wagen, Sänfte und Barke in die neue Heimat. Einen Teil der
Strecke, von Padua nach Innsbruck, reisten die "Stiftungsschwestern" aus dem
Kloster Vercelli im Gefolge des
Kurfürsten-
paares, das sich wg. der Erfüllung eines Gelübdes in Padua aufgehalten
hatte.
Erste Niederlassung in München:
Preyhamsche Häuser
Am
26. Juli wurden sie von der Kurfürstin in Sendling abgeholt und
„so
fuhren sie inmitten der berittenen Leibwache beim
Schalle der Trompeten in
die Stadt ... Ihr heißes Dankgebet für den glücklichen Erfolg ihrer Reise
wurde nur durch
den Ausbruch eines schrecklichen Gewittersturmes gestört …“
(aus den Zangberger Klosterannalen)
Kirchen- und Klosterneubau
1733-1739
Ein neuer, auf eigene Kosten erbauter, Kirchen- und Klosterneubau entsteht
-
St. Anna-Kirche, später
"Damenstiftskirche" zu München
Gründungen in Amberg
(1692) und Sulzbach
(1755)
1692: "Churfürst Max Emmanuel fühlte sich verpflichtet,
den Wunsch seiner Mutter zu erfüllen und die schon lange
projektierte
Gründung des Kloster von Amberg zu bewerkstelligen."
"Stift für adelige Damen"
1783/1784:
Ein harter Schlag für die Klostergemeinde:
Kurfürstinwitwe Maria Anna will in ihrem Kloster ein Stift für
adelige Damen
errichten. Die Salesianerinnen
sind gezwungen ihr Kloster zu verlassen, jedoch nicht ohne sich mit vielen
Eingebungen und Bittgesuchen dagegen zu
wehren.
Umzug nach Kloster Indersdorf (aufgelöstes Kloster der
Augustiner-
Chorherren)
„Die zuschauende Volksmenge war bei diesem letzteren Transport so
groß, das man die Militär Wache zu hilf
nemen muste, um das große
Klausur-Thor eröffnen zu können, um von der Haupt und Residenz Statt München
ohn
verschuldter abzuziehen, da wür 117 Jahr weniger 30 Tag von 7. August
nemlich 1667 bis 30. Juni 1784 ruhig alle
gewohnet haben.“
aus den Zangberger
Klosterannalen
Im
Kloster Indersdorf
ab
1784:
„Sie
mußten also auch ihr Liebstes – ihre
Erziehungsanstalt – verloren sehen, weil die
Ältern, fast alle von München, ihnen Ihre
Kinder auf dem Lande – in diesen
traurigen Revolutions- und Kriegszeiten – nicht
mehr anvertrauten.“
aus den Zangberger Annalen
Doch es
sollte wieder eine Erziehungsanstalt entstehen:
Der
Klosterspiritual bildet einige Schwestern zu Lehrerinnen für die
Arbeitsschule aus. Später kommt auch eine Sonn- und Feiertagsschule hinzu.
1802
-1806:
Zeit
der Säkularisation, es durften keine neuen Schwestern aufgenommen werden,
die Schule sollte
geschlossen werden, doch das Kloster wird durch
Vermittlung der Kurfürstin vor der
Aufhebung bewahrt.
ab 1806:
Königliche Landesdirektion erlaubt wieder ein eigenes Erziehungsinstitut, da
der Bedarf an klösterlichen
Erziehungsinstituten für bayr. Landestöchter
wuchs und der Ruf der Indersdorfer Nonnen schon über Indersdorf hinaus
bekannt wurde.
4.
Sept. 1821
Erlaubnis der Wiederaufnahme von Schwestern - nach mehreren, dringenden Ersuchen
der damaligen Oberin,
Sr. Johanna Karolina von Spreti, bei König Max I. - dies bedeutet den
Fortbestand des Klosters.
„Und endlich will der König dem Gesuch der Oberin des Instituts der Salesianerinnen, deren besondere Verdienste um
die weibliche Jugend
anerkannt sind, möglichst willfahren und gestattet Aufnahme neuer
Ordensmitglieder mit
einfachen, auf drei Jahre gültigen Gelübden“
aus den Zangberger Klosterannalen
1830:
Zulassung zu Ewigen Gelübden durch König Ludwig I.
Schwester Johanna Karolina von Spreti
langjährige Oberin (1809-28 + 1832-34)
und Leiterin des Erziehungsinstituts
Indersdorf
Kloster Dietramszell
1831:
Die Schwestern siedeln, wegen
vermeintlicher Einsturzgefahr des Klosters
in das Kloster Dietramszell um.
- neue
Blüte durch viele Ordenseintritte
Kloster Dietramszell
- eine
bekannte Höhere Mädchenschule
- trotz
Anbauten ist zu wenig Platz,
bald können
Neugründungen entstehen, auch über
Bayern hinaus.
(noch bestehende Klöster sind rot umrandet)
1858: Das
Kloster Dietramszell wird trotz mehrerer Anbauten zu klein, die
Klostergemeinde benötigt ein größeres,
eigenes Haus.
"Da beschloß die Oberin Maria Gonzaga Mägelen die Übersiedelung der
Klostergemeinde in ein anderes Haus
zu bewerkstelligen, das Eigentum der Nonnen sei."
Kloster Zangberg
1862:
Übersiedelung nach Zangberg.
Die
Gemeinde von Dietramszell teilt sich auf Wunsch des Bischofs. Die „Münchner
Stammgemeinde“ übersiedelt nach
Zangberg, die Schwestern-Gemeinde
Dietramszell wird damit neu gegründet.
M. Gonzaga Mägelen M. Salesia Hamel
1. Oberin 2.Oberin
Zangbergs
und Erbauerin der Kirche 1869
1941-45:
Das
Leben der Schwestern ist geprägt von Ausweisung aus den Klöstern
oder
Aufnahme unterschiedlichster Institutionen
und Schwestern
aus anderen
Heimsuchungsklöstern.
1945 bis heute:
Die Apostolate, d.h. die Arbeitsgebiete
der Schwestern verändern sich durch
den gesellschaftlichen
Wandel, aber sie versuchen nach den
jeweiligen Möglich-
keiten dem ursprünglichen
Bildungsauftrag aus Gründungs
zeiten
beizubehalten. In Zangberg dürfen wir in unserem
Bildungshaus diesen
Sendungsauftrag leben.
Schwestern
von der Heimsuchung Mariä in Bayern – heute
Kloster Dietramszell: leben heute (Stand
Jan.2023) noch 3
Schwestern
Kloster Zangberg: 14 Schwestern
mit den 2 Schwestern des aufgelösten Klosters Pielenhofen b. Regensburg,
die im Jahr 2010 fusionierten.
ehem.
Kloster Beuerberg: Die Schwestern siedelten 2014 in Seniorenheime
der
Barmherzigen Schwestern in Adelholzen bzw. der Franziskanerinnen von
Schönbrunn um.
Aktuell leben noch 2 Schwestern in Adelholzen.
Schwestern des Klosters Zangberg
ehem. Kloster Oberroning: Die 6 Schwestern siedelten aus Altersgründen 2015
zu den Barmherzigen Schwestern in Adelholzen um, aktuell (Jan.2023) leben
noch 2 Schwestern dort.
Alle Klöster der deutschen Föderation, außer Wien, gehen auf die Gründung in
München zurück. (siehe Grafik oben)
Das Kloster Wien wurde 1717 von
Kaiserin Wilhelmine Amalia, der Witwe Kaiser Josefs I.,
durch
Schwestern aus Brüssel gegründet.
Auch
wenn die Schwestern in Häusern anderer Ordensgemeinschaften leben, ist ihr
Da-Sein geprägt vom Geist der
Ordensgründer denn:
Spiritualität der Begegnung lebt weiter –
Heimsuchung ist da, wo wir von Gott „hingerufen“ sind
im Heute.
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